Chöcheler im digitalen Dilemma

 

Ist euch das auch schon aufgefallen?

Warum wollen die Leute Urgrossmutters Küche oder alte Werkzeuge, Regale und sog. Vintage-Möbel kaufen? Könnte es sein, dass die Welt zu schnell dreht? Brauchen wir alte Werte zurück?

Und die Küche und all der Vintage-Klimbim stehen stellvertretend dafür?

 

Also ich beobachte die Liebe zu Retro und Dingen aus früherer Zeit auch bei mir selber.

Ich bin ständig etwas hin und hergerissen zwischen digitalen Hilfsmittel die mir den Alltag erleichtern und älteren handfesten Dingen.

 

Nehmen wir z.B das Handy….als ich vor ein paar Jahren mein Smartphone im Bus verlor (wurde mir zum Glück wieder zugestellt) hatte ich so ein unschönes Gefühl, dachte an all die Fotos, meine Mails etc. die nun quasi einer fremden Person in die Hände gefallen sind. Als mir der Busfahrer am Abend telefonierte und meldete, dass ich das Handy abholen kann war ich so erleichtert, dass ich mir schwor, mir nie mehr solche Sorgen wegen eines verlorenen Gegenstandes machen zu müssen. Am gleichen Abend bestellte ich online ein altes NOKIA-Handy mit schwarzweiß Display, ohne WhatsApp und ohne WLAN-Anbindung. Leider vermisste ich schon nach ein paar Tagen die tollen Annehmlichkeiten wie

WhatsApp, SBB Fahrplan, TV Programm das Wetter etc. Ich bin übrigens wieder im Besitz eines tollen „Durchschnitts-Smartphones“.

 

Meine Agenda führe ich allerdings noch in Papierform. Diesen Sprung habe ich noch nicht gewagt/geschafft. Falle immer wieder auf meine gute alte A5-Papier-Agenda zurück.

 

Ebenso kommt es mir beim Kochen vor…ich stosse immer vermehrt auf Rezepte  nach Grossmutters Art oder handfester Küche aus Skandinavien oder Rezepte della Nonna aus Italien. Ok vielleicht etwas zeitgemässer und weniger grob angerichtet aber dennoch nach wie vor relativ Rustikal.

 

Apropos Rustikal.... immer häufiger wird auch wieder  der Family-Style beim Anrichten des Essens praktiziert. Kennt ihr

die Servier-Art Family-Style?  Da kommen Platten und Schalen wie bei Oma auf den Tisch. Das macht es erstens für

den Gastgeber einfacher, zweitens könnte ein „Kannst du mir mal das Fleisch reichen“ zum Icebreaker zwischen zwei Gästen werden – und drittens nimmt sich dann jeder so viel und so oft, wie er will. Kann auch gut möglich sein, dass das Essen mal unkompliziert auf Holzplanken oder Schieferplatten angerichtet wird. Ich finde das jeweils toll und speziell (obschon das früher nichts Besonderes war).

 

Ganz gut zum Thema passt da auch das Kochen im GreenEgg rein. Kohle rein, anzünden…der Rauch verteilt sich ein wenig…die Kohlen knacken und beginnen langsam zu glühen und der Temperaturfühler klettert gemächlich

hoch! So was finde ich grossartig. An Weihnachten hatte ich wieder dieses tolle Feeling. Ich garte ein Rindsfilet im EGG…das Rezept findet ihr hier:   Rindsfilet Niedergaren

 

Setup: GreenEgg, Platesetter, Grillrost und Auffangschale. Temperaturfühler und einen Becher Glühwein fürs Gemüt

Aus Platzgründen (Small) haben wir den Kartoffelgratin drinnen in der Hauptküche zubereitet.