Juni Blog Küchen-Mythen

Hallo allerseits!

Und schon ist wieder ein Monat um! Ich weiss nicht ob Ihr’s bemerkt habt aber der

Chöcheler war im Monat Mai nicht so aktiv auf den Social-Media Plattformen

vertreten. Ich erlitt Anfang Mai einen Herzinfarkt (nicht beim Kochen) und erhole mich immer noch davon. Ich musste wieder ein wenig die Lust am Kochen zurückgewinnen und

bin immer noch dabei mich langsam in den Normalbetrieb zurück zu hangeln. Geht

von Tag zu Tag besser. Ich hatte im Spital und auch jetzt zu Hause viel Zeit zu lesen und dachte, ich bringe die Thematik „Küchenirrtümer“ im Juni-Blog.

 

Da halten sich einige Irrtümer wahnsinnig hartnäckig und werden immer noch  weitergegeben….hier mal ein paar Altbekannte:

 

Alkohol verdampft beim Kochen

Wein oder Schnaps verschwinden beim Kochen nicht so schnell wie erwartet. Reiner Alkohol siedet zwar schon bei 78

Grad Celsius. In Bier, Wein oder Schnaps ist aber überwiegend Wasser enthalten, welches das Verdunsten von Alkohol verlangsamt. Eine Studie der University of Idaho ergab, dass eine alkoholhaltige Soße nach einer halben Stunde Kochen immer noch 35 Prozent Alkohol aufweist. Vorsichtig genießen! Je nach Menü  den Kinderlis nicht zu viel schöpfen…

 

Gesundheitsrisiko durch zerkratzte Teflonpfanne?

Ach Du meine Fresse! Gerade eben habe ich zwei angekratzte Teflonpfannen entsorgt! Das hätten Sie mal lieber sein gelassen. Denn

dass zerkratzte Teflonpfannen gesundheitsschädigend sind, ist absoluter Chabis!

Die mit dem Essen verschluckten Mini-Teflon-Teilchen bewirken gemäss dem Bundesinstitut für Risikobewertung rein

gar nichts im Körper. Ausser, dass er den Kunststoff mit dem natürlichen Lauf der Dinge wieder ausscheidet. Es ist dennoch nicht notwendig dass Sie bei einem besonders guten Essen die Pfanne mitanknabbern!

 

Fleisch muss ganz scharf angebraten werden damit es die Poren schliesst!

Ich höre noch die Hauswirtschaftslehrerin! Gopf…und ich Affe hab den Mist noch geglaubt und weiter erzählt. Ein Ammenmärchen, das sich in der (Gerüchte)küche hartnäckig hält: Wenn man Fleisch zu Anfang besonders heiss anbrät, würden sich die Poren schliessen, heisst es. So komme es anschliessend besonders zart und saftig auf den Teller. «Man kann die Fleischoberfläche nicht

schliessen - ausser mit Lack vielleicht», sagt der Fachmann. Fleisch könne man bei niedrigerer Temperatur sogar viel exakter und genauso saftig anbraten, wie bei grosser Hitze.

Fleisch besteht –im Gegensatz zur Haut – aus Muskelfasern. Es hat also gar keine Poren, die sich schließen könnten, um das

Austreten von Flüssigkeit zu verhindern.

ABER: Auch ohne Poren erfüllt das scharfe Anbraten von Fleisch einen wichtigen Zweck. Durch die große Hitze karamellisieren die Oberflächenproteine der äußeren Fleischzellen und es entsteht eine feine Kruste. Das Austreten von Fleischsaft kann allerdings auch diese Kruste nicht verhindern. Soll das Fleisch saftig bleiben, sollte man es anschließend bei niedrigen Temperaturen weiter garen.

 

Dürfen Pilze und Spinat wirklich nicht mehr aufgewärmt werden?

Diese Behauptung ist ein Mythos, der zu Zeiten ohne Kühlschrank noch seine Berechtigung hatte. Damals wurden Speisereste im einigermassen kühlen Keller gelagert, wo sich zwar der Käse, die Milch und der Braten ein paar Tage halten konnten -

nicht aber bestimmte Lebensmittel. Bei uns kommen solche Lebensmittel in den Kühlschrank....da laufen Sie auch nicht Gefahr, dass zwischen den Speiseresten Kellerasseln und Spinnen ein fröhliches Menuett tanzen!

Falls Sie heutzutage Reste von Pilzen oder Spinat haben, sollte Sie einfach folgende fünf Regeln beachten:

Schnellstmöglich abkühlen, unbedingt im Kühlschrank lagern, höchstens einen Tag aufbewahren, beim Aufwärmen mindestens die 70-Grad-Marke knacken und einmal aufgewärmte Reste nicht nochmals aufwärmen.

 

Holzbretter sind unhygienischer

Schneidebretter aus Plastik sind meist unhygienischer als Holzbrettchen, denn eine Studie der Biologischen Bundesanstalt und des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik ergab, dass Holz durch seine enthaltenen Tannine (pflanzliche Gerbstoffe) antibakteriell

wirken kann. Wichtig ist nur, dass Sie das Holz-Schneidebrett nach Gebrauch sorgfältig reinigen. Wischen Sie das Brett mit heißem Wasser ab, lassen Sie es trocknen (nicht nass in den Schrank stellen, sonst droht Schimmelgefahr!) und reiben Sie

es dann mit ein bisschen Öl ein.

 

 

So…ich hoffe ich konnte ein paar Mythen aus der Küche erklären. Da die Grillsaison bei den meisten sicher schon eingeläutet wurde,  stelle ich euch zwei leckere und fruchtige Chutney-Rezepte zur Verfügung. Diese wurden mehrfach erprobt und stiessen auf Begeisterung.

Über das Grillieren und die Fleischzubereitung gibt es unzählige Blogs, Rezepte, Gruppen etc. da macht es nicht gross Sinn wenn einer aus Wangen an der Aare den Grill-Messias raushängt. Zumal halte ich es so, dass an seinem Grill jeder selber der Chef/ die Chefin ist und nach seinem/ihrem Gutdünken brutzelt.


Schaut im Internet oder schnappt euch die zahlreichen Prospektli die in den Kaufhäusern überall rum liegen....macht was euch gefällt, probiert was aus - Hauptsache es schmeckt und ist selbstgemacht!

 

Grillieren ist aus meiner Sicht mehr als nur Nahrungszubereitung!  Da gehört alles dazu! ...anfeuern....ein Bierli...und die die es sich leisten können im blutten Ranzen daneben stehen und den Mix aus Feuer, Rauch, Sonne reinziehen....und wenn dann kurz vorher noch jemand den Rasen gemäht hat und der Duft des frisch geschnittenen Grases in der Luft liegt,  ist die Sache perfekt!!  Unbezahlbar - und für alles andere gibt's Eurocard!

 

Probiert die Chutneys doch mal aus -> zum Rezept!

 

Für die Hardcore-Griller hier mein Rapport zur Zubereitung meines ersten Pulled Pork! -> zum PulledPork-Protokoll